Aus der nach-napoleonischen Zeit

Aus der nach-napoleonischen Zeit

Als Mittelinstanz zwischen der Landesregierung in Hannover und den Ämtern waren Landdrosteien, so auch die in Lüneburg, eingerichtet (1823)  Ab 1. 4.1885 wurden diese in Regierungsbezirke umbenannt.

In einer Zusammenstellung der Krugwirtschaften im Kirchspiel Suderburg wird die von Heinrich Elfers (heute Dehning) in Räber aufgeführt. Diese befand sich in der Anbauerstelle Nr. 6, Alte Dorfstraße 30.

Am 26.11.1840 zahlte Heinrich Elfers, Haus- und Gastwirt sowie Schuhmachermeister (gest. 13. 1.1843, 75 Jahre, 1 Monat, 11 Tage alt) für die am  1. 7.1841 beginnende Konzession 16 Gutegroschen, wird aber schon 1829 als Wirt genannt. Ihm folgte als Wirt Johann Heinrich Christoph Müller, der für die am    1. 1.7.1853 laufende Konzession ebenfalls 16 Gutegroschen bezahlte. Am 17. 7.1853 betrieb der Hokenhändler Heinrich Müller die Wirtschaft. Im Jahre 1900 wird ein Wirt namens Friese genannt, und bereits vor 1908 übernahm der Landwirt Wilhelm Dehning aus Dreilingen den Betrieb. Dieser starb am 9. 6.1946 im Alter von 76 Jahren. Sein Nachfolger wurde sein Sohn Rudolf mit Ehefrau Hanna. 1970 übernahm Paul Vahldieck die Gastwirtschaft und gab ihr den Namen „Jägerkrug“. Ihm folgte 1973 Hartmut Kley, der 1976 an die Wirtin Mariechen Richter abgab. Diese Gastwirtschaft ist inzwischen geschlossen.

Im Jahre 1830 wurde der „Land- und forstwirtschaftliche Provinzialverein für das

Fürstentum Lüneburg“ in Uelzen gegründet. Wegen dessen Aufgaben wurde

im Jahre 1852  H.C. Döhrmann aus Räber als Drainmeister angestellt. Aufgrund von Dürrejahren entfiel seine Aufgabe, so dass er 1860 entlassen wurde.

1833 wird der Schäfer Peter Wilhelm Eggers aus Räber in Zusammenhang mit einem Brand in der Hösseringer Heide erwähnt.

Der Eisenbahnneubau (1845-1849) von Lehrte nach Harburg führte 1846 westlich des Dorfes Räber vorbei, zunächst in diesem Bauabschnitt bis nach Suderburg. Ein Jahr später wird die gesamte Strecke in Betrieb genommen.

Bis zum Bauende wurden allein in Räber gegen 200 Bauarbeiter untergebracht.

16 Stifter aus Räber haben sich 1853 an der Gründung der Wiesenbauschule in Suderburg beteiligt. Diese waren:

Nr. 36  Burg, Heinrich                            Nr. 37  Burg, Christoph

Nr. 38  Depner, Johann                         Nr. 39  Döhrmann, H.C.

Nr. 40  Döhrmann, Heinrich                   Nr. 41  Heinmüller, Gottfried

Nr. 42  Heinmüller, Heinrich                   Nr. 43  Hillmer, Wilhelm

Nr. 44  Hillmer, Heinrich                         Nr. 45  Lindloff, Heinrich

Nr. 46  Meyer, Christoph                       Nr. 47  Müller, Heinrich jun.

Nr. 48  Müller, Christoph sen.                Nr. 49  Müller, Heinrich sen.

Nr. 50  Müller, Wilhelm                          Nr. 51  Müller, Christoph jun.

Nr. 52  Schröder, Johann

Für 1853 sind in Räber 25 Wohngebäude verzeichnet.

Am Krieg zwischen Preußen/Österreich – Dänemark nahm der Infanterie-Korporal

Christoph Könecke aus Räber im Jahre 1864 und 1866 teil.

1864 brach in Räber die Pest (schwarze Blattern) und Cholera aus, und zwar so heftig, dass in diesem Ort kein Erwachsener von dieser Krankheit verschont blieb. Selten nahm die Krankheit einen tödlichen Verlauf Jedoch zwei ältere Frauen und ein Kindlein von wenigen Tagen starben infolge der Blattern. In Räber blieb fast kein Einwohner verschont.

Die Notlage einiger Einwohner, davon 12 Personen aus Räber, führte zu einer Auswanderung nach Nordamerika. Besonders von 1863 – 1873 und 1880 – 1887 machten sich diese auf die beschwerliche Reise.

Am deutsch-französischen Krieg 1870/71 nahm der Räberaner Infanterist Wilhelm Müller teil.

Auch die Räberer Schule nahm an einem Festumzug  aus Anlass des Kriegsgewinnes 1870/71 am 26. und 27. 3.1871 in Suderburg teil.

Postwesen:

Ab 1904 hatte Räber eine Posthilfsstelle ohne, ab 1919 mit Telegraph. Die am       16. 9.1929 eingerichtete Poststelle II leitete der Land- und Gastwirt Wilhelm Dehning. Nach dessen Tod übernahm Karl Heitsch vom 1.11.1946 – 31. 5.1967 die Poststelle, um diese danach seiner Schwiegertochter Liesel Heitsch zu übergeben. Am 31. 1.1972 wurde diese Poststelle aufgelöst.

Die Briefzustellung erfolgte mit dem Fahrrad von Graulingen über Räber nach Hösseringen.

Für die Telefonanschlüsse besteht das Ortsnetz Suderburg.

Mit Gesetz vom 4. 5.1852 wird der Beginn der bürgerlichen Selbstverwaltung eingeleitet.

Nach Aufhebung des Amtes Bodenteich per Verordnung am 27. 3.1859 ist Räber

ab dann dem Amt Oldenstadt zugehörig. Dieses wiederum geht 1885 in den neu-

gebildeten Landkreis Uelzen ein.

Dem heutigen Bürgermeister entsprechend bestand die Verwaltung aus einem Gemeindevorsteher, einem Beigeordneten und dessen Vertreter. Anstelle des heutigen Rates gab es die Mitgliederversammlung, die aus Personen bestand, die in der Gemeinde ein Haus oder Nießbräuchliches  besaßen.

Am Krieg 1866 Preußen gegen Hannover sowie Preußen gegen Frankreich 1870 –

1871 nahmen jeweils ein Soldat aus Räber teil.

Zur 1.  Wahl des Norddeutschen Bundes am 31. 8.1867 bildeten Hösseringen und

Räber einen Wahlbezirk, in dem Räber mit 218 Seelen verzeichnet war.

1874 sind in der Klassensteuer für die Einkommensnachweisung in Räber 89

Personen verzeichnet.

In der Wahl zum Reichstag 1884 haben 88,57 % die Deutsch-Hannoversche Partei und 11,63 % die Deutsch Konservative Partei gewählt.

In der Wahl zum Reichstag 1893 haben 38,18 % die Nationalliberale Partei und 61,82 % die Deutsch-Hannoversche Partei gewählt.

In der Wahl zum Reichstag 1898 haben 40,82 % die Nationalliberale Partei und

59,18 % die Deutsch-Hannoversche Partei gewählt.

In der Stichwahl zum Reichstag 1898 haben 34,69 % die Nationalliberale Partei und 65,31 % die Deutsch-Hannoversche Partei gewählt.

In der Wahl zum Reichstag 1903 haben 34,62 % die Nationalliberale Partei, 59,61 % die Deutsch-Hannoversche Partei und 5,77 % den Bund der Landwirte gewählt.

In der Stichwahl zum Reichstag 1903 haben 43,14 % die Nationalliberale Partei und

56,86 % die Deutsch-Hannoversche Partei gewählt.

In der Wahl zum Reichstag 1907 haben 26,52 % die Nationalliberale Partei und

73,08 % die Deutsch-Konservative Partei gewählt.

1887 ist festgehalten, dass vor etwa 20 Jahren ein Blitz in Brüggemann-Müllers Backhaus und in eine Eiche an den Wiesen zwischen den Häusern zwischen Döhrmann und Müller eingeschlagen ist.

Am 5. 7.1887 nachts gegen 2 Uhr schlug ein Blitz des Gewitter in zwei etwa 20 Schritte vom Schulhause entfernt stehende Eichen des Vollhöfners Kuhlmann ein, Borke und Splitter von diesen beiden Eichen lagen am Morgen am Schulhause und  –garten entlang.

Am 15. 5. und 2. 8.1889 sind in Räber gewaltige, wolkenbruchartige Gewitterregen gewesen, wie es die älteren Leute noch nicht erlebt haben. Fast sämtliche Wege waren unbefahrbar, es waren an verschiedenen Stellen metertiefe Löcher, Sand und Pflastersteine waren fortgetrieben. Der Herr Landrat Tschoppe ist herausgewesen und hat sich die Wege an Ort und Stelle besehen. Der Kreisausschuss hat allein zur Auskofferung der Wege der Gemeinde Räber 300 M bewilligt. Noch trauriger als die Wege sahen die Felder aus, teils waren sie mit Sand überschüttet und teils waren die oberen Feldmassen fortgetrieben. Einsaat und Dünger waren an vielen Stellen fortgeschwemmt, ja einige Kartoffelfelder waren so arg mitgenommen, dass eine Ausbesserung kaum möglich war.  Auch im Schulacker waren Löcher hineingerissen von 1 ½ – 2 m Tiefe.

Bei diesen Gewittern hat ein Blitz an verschiedenen Stellen in der Umgebung eingeschlagen, z.B. bei dem Arbeiter Riggert , in eine Fuhre auf dem Thieleschen Felde und in eine Roggenstiege und an anderer Stelle ist ein Wacholder von dem Blitz angezündet und wie eine Kerze abgebrannt worden. Die beide letztgenannten Fälle sind seinerzeit vorgekommen.

Die letzten Tage im April und der Mai 1889 ergaben recht warme und feuchte Witterung, so dass die Saat in ihrem Wachstum rasch vonstatten ging.

Am 4. Juli begann in Räber schon die Roggenernte, was in hiesiger Gegend bis dahin noch nicht vorkam

Auch schon in früheren Zeiten hat es auf dem Lande Alkoholprobleme gegeben.

So wurde lt. einer Verhandlung am 13. 9.1890 vom Vollhöfner Heinrich Meyer aus Räber im Landratsamt Oldenstadt vorgebracht, seine Schwägerin, die Ehefrau des Bahnwärters Heinrich Meyer zu Räber habe sich derart dem Trunke ergeben, dass es für dringend erforderlich gehalten werde, ihr das Schnapsverbot aufzuerlegen.

Dem Gendarm Bullerjahn zu Suderburg wurde mit Frist von 10 Tagen der Auftrag erteilt, Frau Meyer wegen der ihr zur Last gelegten Beschuldigung zu hören, sowie Zeugen, welche das bestätigen können, dass sie sehr stark trinke, festzustellen, dass dieselbe wirklich Säuferin ist. Außerdem ist die Meyer zu befragen, ob sie Zeugen erbringen kann, die das Gegenteil beweisen können.

Mit Bericht des Polizisten Bullerjahn vom 16. 9.1890 wird die Anschuldigung bestätigt. Es sei dringend erforderlich, der Frau Meyer Schnaps und Lagerbier zu verbieten. Als Zeuge werden Vorsteher Mackenthun und Vollhöfner Thiele benannt. Sie gestand die zur Last gelegte Beschuldigung und versprach, sich zu bessern.

Mit ergänzendem Bericht an das königliche Landratsamt gehorsamst vom 25. 9.1990 schreibt Bullerjahn, dass der Vorsteher Mackenthun aussagte, dass die Person Meyer sehr stark trinkt und sich ganz dem Trunke ergeben hat, so dass sie von Leuten, welche sie betrunken auf der Landstraße gefunden und nach Hause bringen mussten. Diese Aussage bestätigte Thiele.

Die Untersagungsverfügung an Frau Meyer, nämlich dass sie bis auf Weiteres den Genuss von Brandwein  und andere geistige Getränke in den Krügen, Gast- und Schankwirtschaften zu unterlassen hat. Eine Aufhebung dieses Verbots ergeht erst, wenn sich ergibt, dass sie von dem Trunke abgelassen hat.

Der Gastwirt  hat ebenfalls eine Verfügung des Inhalts erhalten, dass der Frau Meyer kein Alkohol ausgeschenkt werden darf.

Im Sommer 1892 erkrankten einige erwachsene Personen in Räber an Typhus. Besondere Vorsichtsmaßnahmen zur Verhütung zur weiteren Verbreitung der Krankheit wurden nicht getroffen. Im September dieses Jahres wurde die Krankheit epidemisch und wurden etwa 15 – 20 Personen teils mehr, teils weniger betroffen. Todesfälle sind nicht vorgekommen. 1992 wütete außerdem die Cholera, von der Räber jedoch verschont blieb.

Am Vormittage des 10. 4.1892 warf die Maschine des von Hamburg nach Hannover fahrenden Schnellzuges oberhalb Räberspring Feuer raus, das in der trockenen Heide gute Nahrung fand und trotz des energischen Eingreifens anwesender Arbeiter (Feuerwacht) nicht gelöscht werden konnte. Das Feuer, vom Winde begünstigt, nahm so eine Schnelligkeit an, dass es in wenigen Stunden die an die Klosteforstgrenzen die Forsten und Heiden, die zu Räber gehören, eine 1700 Morgen große Fläche der Klosterforst selbst und ein Teil der Dreilinger Forsten abgebrannt waren. Als sich der Lehrer am Nachmittage dem Feuer näherte, sah er an 12 verschiedenen Stellen Rauch aufsteigen und dass Flammen aus den 6 – 8 m hohen Beständen einige Meter hoch herausschlagen.

Die Eisenbahn erkannte die Brandstiftung an, bezahlte für die Heide pro Morgen 12 – 14 M und auch die Forsten nach ihrem Werte.

Im Sommer 1893 brach in Räber abermals der Typhus aus. Es erkrankten einige Personen, daran ist ein Mädchen von 14 Jahren gestorben (Doris Depner).

Im Sommer 1893 war außerdem eine gewaltige Dürre. Keiner wusste sich an derlei erinnern. Von Ostern bis Michaelis hat es nicht geregnet. Um Pfingsten aus glaubte jeder, wir müssten einer Hungersnot entgegen gehen. Trotzdem wurde aber die Ernte als gut bis befriedigend bezeichnet.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden in der Volkszählung 33 Wohngebäude mit

58 Haushaltungen gezählt.

Nach einer Liste vom 17. 6.1907 ergab sich folgendes Steueraufkommen: 

 

Lfd  Name          Grund-.  Gebäude-   Einkommen-   ? Einkommen-   Gewerbe-

Nr.                      steuer    steuer         steuer              steuer                steuer

 

 1    Kuhlmann      55,92      11,40          44,–

 2   Depner           62,86        9,60          60,–

 3   Techmann     72,51         8,40          60,–

 4   Müller 1/8 H     6,74         3,60                                    4,–

 5   Mackenthun     7,12         3,–                                      4,–

 6   Dehning           4,89         7,40                                    4,–                  8,–

 7   Thiele             58,95        8,40          31,–

 8   Klosterforst     28,38        2,40

 9   Wendland UE   7,55

10   Hein                 6,17        2,40                                    4,–

 

– 12 –

11   Müller VH       50,20      13,20          60,–

12   Döhrmann AB  2,31        2,40                                    2,40

13   Müler, AB         7,11        3,–              6,–

14   Müller,Herm.    6,65        2,40                         (zusammen mit Nr. 11)

15   Döhrmann        6,17        2,40                                    4,–

16   Fauteck,Lehr.                                     6,–

17   Meyer, AB        7,90        3,–                                     2,40

18   Gemeinde        1,14

       Forst-Fiskus    37,54

      Bahn                  6,22      24,–

19   Heitsch, AB      6,10         2,40                                   2,4

20   Müller, AB        3,80         2,40                                   4,–

21   Müller,Aug.       0,39                                                   4,–

22   Drögemüller Ol. 1,19

23   Köhnecke AB  10,50       5,40           21,–

24   Kuhlmann AB    3,86      2,40                                     4,–

25   Müller,Kfm.       8,18     12,90          212,–                                     38,–

26   Hillmer, Joh.      -,20                                                   4,–

27   Karstens,AB                   2,40                                     2,40

28   Pohlmann          1,60      1,20                                     2,40

29   Reimann,Hbg                 -,80

      Ebsen, Ludwig, Forstaufseher              6,–

      Techmann, Heinr., Bahnwärter             9,–

      Röper, Jürgen                                       9,-

      Meyer, Friedo                                        6,–

      Lilie, Aug.                                              6,–

      Hillmer, Heinr.                                       9,–

      Lindloff, Wilh.                                         6,–

      Wehmeyer, Wilh., Rottenführer             6,–

      Pohlmann, Heinr.                                  9,–

                                —————————————————————————

                                492,15   136,90       566,–                 48,–             46,–

 

Gesamtsteueraufkommen:   1.269,05 M

1911 überquerte der erste Flieger und 1912 der erste Zeppelin das Dorf Räber. 

Am 3.11.1912 werden für 22 Stromanschlüsse in Räber Verträge mit dem Kreis- Ausschuss geschlossen. Räber wurde dann 1913 an die Uelzener Überleitungszentrale angeschlossen. Bereits im Herbst sind die Licht- und Kraftanlagen in Betrieb Die Schule wurde leider noch nicht gleich angeschlossen.

Um an den Wege für die Leitungsmasten den nötigen Platz zu schaffen, haben leider viele herrliche Bäume fallen müssen. In der Ortsmitte wurde zur Verteilung des Strom im Dorf ein Turm aufgestellt, der erst 2009 abgerissen wurde.                                 Der Weg nach Hösseringen, der vordem mit prächtigen Birken eingerahmt war, ödet einem jetzt gerade an. Glücklicherweise ist Räber ja aber an schönen Plätzen reich, so dass dieser Verlust aufgefangen werden kann. Das zur Zeit hübscheste Plätzchen findet man wohl, wenn man an der kleinen Hardau hinaufgeht, bei Baring an den Tannen.

Es gab damals den Plattdeutschen Spruch: „Elektrisch mut das alles sin, süß nennt de Welt dat nich mehr fin.“

Mancher Bauer ist entzückt.

Am 27. 4.1913 gründeten mit weiteren Grundbesitzer aus den Nachbardörfern Räberaner Grundbesitzer den „Landwirtschaftlichen Verein. Am 23.11.1960 wird dieser Verein wiedergegründet.

Die Armut scheint in Räber auszusterben. Heimisch war sie hier wohl noch nie.

1913 wird das hinter der Schule am Springwege gelegene „Armenhaus“ abgebrochen. Dieses Haus stand bereits jahrelang leer und war zuletzt nur noch eine Ruine, genannt „Villa Lustig“.

Eine Zählung im Winter ergab folgendes Resultat: Es finden sich ein: 52 Hausschlachtungen, 28 Pferde, 146 Stück Rindvieh, 2 Schafe, 397 Schweine, 90 Ziegen, 662 Stück Federvieh, 46 Bienenstöcke. Die Zeit der großen Schafherden ist hier wohl endgültig vorüber. Von den alten Schafställen sind in der Gemeinde noch verschiedene erhalten. Auch die Bienenzucht geht zurück. Die Imker klagen dauernd über schlecht Honigjahre.

Der Sommer 1913 war außerordentlich heiß. Es kamen Temperaturen bis 37 ° im Schatten vor. Trotzdem waren Gewitter selten. Die Niederschläge waren äußerst niedrig. Das Ungeziefer vermehrte sich ungemein. Daher fiel die Gemüseernte ganz aus. Die Zuckerrübenernte war traurig. Sehr gut haben sich Kartoffeln und Roggen gehalten. Hier gab es eine Mittelernte. Umso bedauerlicher war das Ausbleiben von Pilzen. Der Schaden beläuft sich auf über 500 M bei einigen Familien. Der Winter brachte strenge Kälte. Es wurden Temperaturen bis – 25 ° beobachtet.

1913 entzündete sich der fürchterlich blutige Balkankrieg. Der schon so oft prophezeite „Weltbrand“ trat nicht ein und Räber erfreute sich eines beschaulichen Friedens.

Sobald Flugzeuge und Luftschiffe Räber überqueren, lösten sie Jubel aus. Der erste Zeppelin wurde schon 1912 gesichtet.