Lehrer

Lehrer:

Die Lehrer (früher Schulmeister genannt) besaßen noch bis ins 18. Jahrhundert hinein häufig keine eigentliche Ausbildung. Erst in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts ließ sich eine allgemeine Veränderung feststellen. Es setzte sich die Ausbildung an einem Lehrerseminar durch. Vorgeschaltet war von 1872 – 1901 die Ausbildung an einer Präparandenanstalt.

Übersicht:

Lehrer waren:

1818 – 1853  Leue, Johann Karl Wilhelm

1854 – 1856  Leue, Heinrich Christoph Wilhelm

1856 – 1872  Meyer, Johann Friedrich Ludwig

1872 – 1876  Richters, Joachim Friedrich Wilhelm

1873              Frau Richters, Handarbeitslehrerin

1876              Müller, Seminarist

1876 – 1879  Leifermann, G. Heinrich Karl

1879 – 1881  Schulz, Johann Heinrich Wilhelm

1881 – 1901  Sievers, Heinrich Christoph

1901 – 1905  Meyer, Heinrich Friedrich, Karl

1905 – 1910  Fauteck, Konrad Ludwig August

1910 – 1912  Weiland, Friedrich Heinrich Ernst

1912 – 1913  Asseburg, Johann Heinrich Ludwig

1914 – 1930  Gottschalk, Emil Heinrich

1930 – 1934   Moritz, Georg Friedrich Karl

1934 – 1935  Stelter, Karl Heinrich

1935 – 1947  Matthies, Rudolf Adolf Friedrich

1945 – 1947  Berkholz, A.

1947 – 1950  Fräulein Euteneier, ab 1948 Frau Krützmann

1948 – 1960  Heitsch, Heinrich, Wilhelm, Bernhard

1951 –  1953  Abelmann, Wilhelm

1953 – 1955  Feltrup, Elisabeth

1955 – 1956  Müller, Elly

1955 – 1963  Kalinke, Hans

 

Biographien der Lehrer:

Der erste Lehrer, Johann Leue war Sohn des Schullehrers Hans Jürgen Leue und dessen Ehefrau Anna Christine Germann zu Hösseringen. Er war am 12. 2.1792 in Hösseringen geboren. Für 2 Quartale besuchte er das Seminar zu Hannover. 1818

wurde er in der neu gegründeten Schule in Räber angestellt. Seine Ehefrau war Christine Sophie Heinmöller, die am 25.11.1853 verstarb.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einer Aufzeichnung ist folgendes festgehalten:

Das königliche Consistorium möchte die Gnade erzeigen, den ältesten Sohn des Hösseringer Lehrers Leue zum Schullehrer in Räber zu ernennen, weil man voraussehen dürfe, dass der Vater aus Liebe zu seinem Sohne sich geneigt fühlen würde, diesen nach bester Kraft zu unterstützen.“

 

Seinem Vater folgte  Heinrich Leue. Dieser war im März 1825 geboren. Er wurde am

  1. 2.1854 von Kl. Süstedt nach Räber versetzt. Verheiratet war er mit Anna Maria Müller. Am 2. 5.1856 ist er an Gehirnhautentzündung gestorben.

 

Johann Meyer kam 1856 von Winsen an der Luhe und blieb bis zu seiner Versetzung nach Bahnsen an Michaelis 1872.

 

Joachim Richters, geb. am 12. 7.1854 zu Lüneburg besuchte bis 1869 die Seminarschule zu Lüneburg, dann die Präparandenanstalt Vohs in Lüne bis Weihnachten 1870, war bis Michaelis 1871 Hospitant und bis Michaelis 1872 Seminarist zu Lüneburg. Lehrer war er von 16.10.1872 bis 1. 4.1876 in Räber, dann wurde er nach Huchting bei Bremen versetzt.

Dem Vorstand teilt der Vorsitzende mit, dass der Lehrer Richters vom königlichen Consistorium auf Ostern dieses Jahres entlassen sei, dass er aber umstandshalber ihn schon mit dem 1. 4.1876 entlassen habe.

Am 28. 3.1876 wurde im Schulvorstand  berichtet, dass Infolge des bevorstehenden Abgangs des Lehrers Richters die Erledigung der Stelle in der Absicht öffentlich bekannt gemacht, dass sich Bewerber um die Stelle melden sollen. Dieses wurde beschlossen.

 

Der Seminarist Müller aus Kl. Süstedt versah aushilfsweise im Sommer 1876 die Schule in Räber.

Müller wurde beauftragt, die Schulstelle bis Michaelis provisorisch zu verwalten. und wenn derselbe seines Amtes treu hier warte und die erste Prüfung bestanden habe, werde, so er wolle, derselbe ihm zu dieser Stelle dem königlichen Consistorium präsentieren.

 

Der bisherige Lehrer Müller werde deshalb am 4.11.1876 entlassen und für den vierwöchentlichen stellvertretenden Unterricht zu löhnen sei. Der Vorsitzende

beantragte sodann für denselben eine Vergütung von 20 rf, die vom Vorstand genehmigt wurde.

Am 26. 8.1873 wird der Dienstanschlag für eine neue Schulstelle entworfen.

Am 10.10.1876 wurde dem Schulvorstand mitgeteilt, dass der Lehrer G.Heinrich Leifermann, vorher Lehrer in Wechendorf, wie schon von der Kanzel abgekündigt sei,

am 5.11.1876 eingeführt werden sollte. 1879 ging er nach Neuendorf, Harburg. Letzteres soll eine Strafstelle gewesen sein.

Am 9. 2.1877 wurde in der Schulvorstandssitzung erwähnt, dass der Lehrer Leifermann an der Räberschen Schule unterrichtet.

 

 

 

 

 

 

 

Johann Schultz , am 10. 5.1859 in Seklendorf bei Bevensen geboren, besuchte die Volksschule im Geburtsort, dann bis Michaelis 1876 die Rektorschule Wagner in

Bevensen, von Michaelis 1876 – 1879 war er Seminarist zu Lüneburg. In Räber war er Lehrer vom 19.10.1879 – 1. 2.1881.

Im Schulvorstand am 28. 1.1881 wurde dem Lehrer Schultz mitgeteilt, dass er auf Rescript der königlichen Consistorei vom 15. 1.1881 wegen aufsässigen Lebenswandels aus dem Räberschen Schuldienst entlassen sei, wie dies unter den Personalakten des Lehrers Schultz ( ab 1880) , namentlich aus dem heute besonders aufgenommenen Protokolle näher zu ersehen ist.

Im Schulvorstand wurde am 23. 3.1881 über das Bittgesuch auf Wiedereinstellung des Lehrers Schultz verhandelt.

In der Schulvorstandssitzung am 19. 6.1881 wurde den Vorstehern der Befehl der Consistorei vom 8. 6.1881 mitgeteilt, dass der frühere Lehrer Schultz nun sofort das Schulhaus verlassen solle und ihnen den Auftrag gegeben, dafür zu sorgen, dass

Schultz am Montag, dem 20. das Haus nun räume und wo solches nicht geschehen, dem Vorsitzenden sofort Anzeige zu machen.

Infolge des Lehrerwechsels wurde am 9. 9.1881 vom Vorstand anerkannt und wie folgt beschlossen, dass der Lehrer Schultz mit dem letzten Januar 1881 aus dem Schuldienst entlassen und mit 251 Mk abgefunden sei, dass der Nachfolger Sievers den Schuldienst am 1. 8.1881 angetreten und von da zu der vollen Einnahmen der

Räberschen Dienststelle berechtigt sei und das die Vakanzkasse nicht nur beiden Lehrern sondern auch alle mit dem Lehrerwechsel verbundenen Ausgaben auszahle.

In der Schulvorstandssitzung am 31. 3.1881 wurde der Lehrer Ulrici erwähnt.

 

Der Consistorei wurde am 11. 5.1881 mitgeteilt, dass betreffend dem Unterricht in weiblichen Handarbeiten und der Bericht des Vorsitzenden beschlossen wurde.

Aus den Kassenunterlagen gehr hervor, dass in Räber der Lehrer Sievers eingesetzt war.

 

Heinrich Sievers, geb. am 26. 5.1856 zu Dreilingen, besuchte dort die Volksschule und war später Präparand bei Oberlehrer Breimeyer zu Uelzen. Von Michaelis 1874 – Michaelis 1877 besuchte er das Seminar zu Osnabrück. Ab Michaelis 1877 war er 2. Lehrer, Küster und Organist zu Hunteburg bis Michaelis 1879 und von da an bis Ostern 1881 Lehrer in Restrup bei Rippen. Von Ostern 1881 bis zum 1. 8.1882 war er provisorisch und von da an definitiv angestellt. 1901 wurde Sievers nach Molzen versetzt. Am 6. 4.1883 verheiratete er sich mit Dorothee Sophie Marie Depner aus Räber. Am 15. 3.1897 starb seine Frau im Henriettenstift zu Hannover an der

Schwindsucht. 2 Kinder sind in der Ehe geboren (Sohn und Tochter). Am 8.10.1897 verheiratete sich S. wieder mit Marie Schulze, der Tochter des Küsters Schulze in Müden bei Hermannsburg.

Lehrer Sievers tat sich dadurch hervor, dass seine Aufzeichnung zu einem Teil dieser Chronik beitragen konnte.

Außerdem war die Mithilfe seines Vaters bedeutsam für die Entwicklung des Schulgrundstückes (siehe Abschnitte Grundvermögen und Schulgrundstück).

Am 1. 6.1893 der Schulvorstand berät betr. der Abberufung des Lehrers Ulrici.  Der Schulvorstand hatte im Februar d.J. beschlossen, dem Lehrer Ulrici für das Land, auf dem im Sommer 1892 garantiert ist und dessen Früchte zur Teilung kommen, an Geld zu vergüten für 1,2,3  18 M für 2 u. 3 = 12 M für 3 = 6 M. Das Saatgut findet der Schulvorstand entschieden zu hoch vom Lehrer Ulrici berechnet. Die Kartoffeln sind

 

 

nur Kraut gewesen. Auch der Hafer ist zu hoch berechnet im Preise. Ebenso findet der Schulvorstand die Bestellungskosten durchweg zu hoch berechnet. Daher hat der Schulvorstand beschlossen, Abgänge zu machen. In der heutigen Sitzung wird dem Schulvorstand mitgeteilt, dass Lehrer Ulrici mit obigen Beschluss nicht einverstanden ist, sondern dass ihm statt Geld der Dünger nach Fudern berechnet wird. Auf die Preise für Saatgut und Bestellung muss ihm das gestellt werden. Der Schulvorstand beschließt nun heute: Dem Lehrer Ulrici nicht den Dünger, sondern Geld in der oben genannten Weise zu vergüten.  Die vom Lehrer Ulrici gestellten Preise für Saatgut und Bestellungsarbeiten will der Schulvorstand in der Angelegenheit zu Ende führen in der geforderten Höhe zu vergüten. Außerdem beschließt der Schulvorstand, dass die Einnahmen die der Lehrer Ulrici für das Jahr 1892 verkaufte Holz aus einer Schulkoppel gemäß mit in die V. gezogen werde, sowie der Schulvorstand beschließt, dass das Holz im Februar oder März 1892 verkauft hat und zum Verkaufpreis von 60 M ergeben.

 

 

 

Heinrich Friedrich Karl Meyer, geb. am 21.12.1879 zu Holzhausen bei Stolzenau (Reg.Bez. Hannover) besuchte die Volksschule in seinem Geburtsort von 1894 – 1897, die Präparande zu Wunstorf und ebenfalls von Michaelis 1897 bis Michaelis 1900 Das königliche Seminar vom 1.10.1900 – 30. 9.1901. Er genügte seiner

Militärspflicht beim 1. Hannoverschein Infanterieregiment Nr. 74 zu Hannover. Er wurde als Unteroffizier-Aspirant zur Reserve entlassen. Zum 1.10.1901 wurde er von der königlichen Regierung zu Lüneburg, der er und andere seiner Klassengenossen überwiesen waren, mit der provisorischen Verwaltung der Schulstelle zu Räber beauftragt. Im November 1903 bestand er in Lüneburg die zweite Prüfung.

Mit Schreiben vom 17. 5.1904 wurde Pastor Oberdieck mitgeteilt, dass Lehrer Meyer ab 24. 5.1904 für zwei Wochen zur Wehrübung nach Celle einberufen ist. Nach Beendigung der Übung wurde er als Uffz. entlassen. Der Unterrichtsausfall wurde offensichtlich in Kauf genommen. Meyer wurde am 1. 1.1905 nach Gifhorn versetzt, später nach Alten-Celle.

 

Lehrer Konrad Fautek, geb. am 10.10.1883 zu Oldenstadt als Sohn des Kantors J.C. Fautek, besuchte die Volksschule in seinem Geburtsort von Ostern 1890 – 1893, von

1993 – 1998 das Raeprogymnasium zu Uelzen, von 1901 – 1904 das Seminar zu Verden. Vom 1. 4.1904 ab genügte er seine Militärpflicht als Einjähriger freiwillig in der 10. Komp.des 74. Infanterieregiments zu Hannover. Die königliche Regierung zu

Lüneburg beauftragte ihn, die Schulstelle zu Räber provisorisch zu verwalten. Er übernahm die Stelle am 1. 4.1905. Vom 7. 6.1906 ab wurde er zu einer                    8-wöchentlichen militärischen Übung nach Celle einberufen. Während dieser Zeit wurde der Unterricht vertretungsweise von dem Lehrer Behn, Hösseringen und

Mahlmann Suderburg erteilt. Im November 1907 bestand Fautek das Staatsexamen zu Lüneburg. Er wurde daraufhin am 3. 1.1908 morgens im Beisein des

Schulvorstehers, einiger Gemeindemitglieder und Pastor Oberdieck in der Schule in sein Amt eingeführt. Im Sommer 1908 wurde Fautek wieder zu einer 8-wöchigen militärischen Übung einberufen. Der Unterricht wurde während dieser Zeit vom Lehrer Behn, Hösseringen und Frerking, Suderburg erteilt.  Am 18. 3.1910 heiratete er Wilhelmine Germann, Tochter des Hofbesitzers Heinrich Germann in Oldendorf I.

 

 

 

Zum 1. 4.1910 wurde er nach Rönne a.d.Elbe, Kreis Winsen a.d.Luhe versetzt. (nachrichtlich: am 1.10.1922 versetzt nach Suderburg, ab 1.10.1948 Ruhestand)

 

Lehrer Friedrich Weiland, geb. am 20. 4.1890 in Uelzen als Sohn des Steueraufsehers Ernst Weiland. Er besuchte die Mittelschule in Lüneburg als Folge der Versetzung seines Vaters. Von Ostern 1896 bis Michaelis 1909, dann das Seminar in Lüneburg bis Ostern 1910. Zum 1. 4.1910 wurde er mit der provisorischen Verwaltung der Schulstelle in Räber beauftragt. Im Juni 1912 bestand er sein Staatsexamen in Lüneburg. Am 1.10.1912 trat er in das Infanterieregiment 73 ein, um seiner Militärpflicht zu genügen. Am 30. 9.1913 wurde er als Uffz-Aspirant zur Reserve beurlaubt und kam wieder nach Räber. In der Sitzung des Schulvorstandes am 29. 4.1914 befasste man sich mit der Personalie des Lehrers Weiland. Der Vorsitzende trug vor: „Zum 1. 4.dieses Jahres hätte Lehrer Weigand

eigentlich in Räber endgültig angestellt werden müssen, da er seine 2. Prüfung bestanden und bereits 4 Jahre im öffentlichen Schuldienst gestanden hat. Da aber die Schulgemeinde Räber auf ihr Mitspracherecht nicht verzichtet hat, und Herr Lehrer Weiland schwerlich auf längere Zeit bleiben wird, so regte der Vorsitzende an, der Schulvorstand möge ihm vom 1. April d.J. an das volle Grundgehalt von 1.400 M pro Jahr gewähren, unter der Bedingung, dass die königliche Regierung dem Einzelschulverband Räber vom 1. 4.d.J. an statt der bisherigen 420 M jetzt 500 M + 200 M = 700 M gewährt. Die Schulvorsteher stimmen dem Antrag des Schulvorstehers zu. In Folge dessen beschloss der Schulvorstand Räber einstimmig folgendes: Lehrer Weiland erhält vom 1. 4.1914 an das volle Grundgehalt von 1.400 M pro Jahr unter der Bedingung, dass die königliche Regierung vom 1. April d.J. an dem Einzelschulverband Räber statt der bisherigen 420 M  700 M gewährt. Der Vorsitzende wird beauftragt, die Genehmigung der königlichen Regierung einzuholen. Hier blieb er dann bis zum 1. 7.1914, dann wurde er nach Westenhof bei Harburg versetzt.

Weiland fiel 1914 im Regiment.

 

Johann Asseburg, geb. am 26. 9.1891 in Uelzen. Dort besuchte er die Volksschule, die Präparandenanstalt und das Seminar. Seine Abgangsprüfung bestand er Michaelis 1911.  Er genügte dann sogleich seine Militärpflicht bei der 7. Komp. des Füsilier-Regiments 73 zu Hannover und wurde nach einem Jahr als Uffz-Aspirant zur Reserve beurlaubt. Michaelis 1912 wurde er mit der kommissarischen Verwaltung der Schulstelle in Räber beauftragt, die er ein Jahr lang inne hatte. Zum 1.10.1913

erfolgte seine Versetzung nach Heiligendorf bei Fallersleben, dann in Harburg-Wilhelmsburg.

 

Emil Gottschalk, geb. am 5. 9.1890 in Suhlendorf war der Sohn des Gendamerie-Wachtmeisters H. Gottschalk, der bald nach Suwalde. Kreis Sulingen versetzt wurde.

Hier besuchte Gottschalk die Volksschule von Ostern 1897 bis Januar 1900, dann von 1900 bis Ostern 1905 die gehobene Abteilung der Volksschule in Sulingen. Seine theoretische Ausbildung für das Lehramt erhielt er von Ostern 1905 – 1908 auf der Präparandenanstalt in Diepholz, von 1908 – 1911 auf dem Seminar in Hameln. Seine erste Bestätigkeit übernahm er am 1. 4.1911 an der zweiklassigen Volksschule in Tewel, Kreis Soltau, wo er 4 Wochen vertretungsweise beschäftigt wurde. Vom     1. 5. – 1. 7.1911 war er vertretungsweise in Scheralingen, Kreis Soltau tätig. Vom    1. 8.1911 – 30.6.1914 verwaltete er die 2. Lehrerstelle an der 3-klassigen

 

 

Volksschule in Westerhof, Kreis Harburg. Seit dem 1. 7.1914 ist er an der Schule Räber tätig, nachdem er sich um die freie Lehrerstelle in Räber bewarb. Er wurde vom Schulvorstand gewählt.

Sein Diensteinkommen betrug lt. Berechnung der königlichen Regierung Lüneburg vom 15. 6.1918  682,11 M.

Bei Ausbruch des Krieges 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger, wurde aber erst am 1.10.1914 als Ersatzreservist zum Inf.Reg.77 eingezogen nachdem er bei verschiedenen Truppenteilen des mobilen und immobilen Heeres Verwendung  gefunden hatte. Er war am 15. 4.1915 zum Uffz. befördert worden und am 2. 1.1916 entlassen und von der Regierung zunächst in Bodenteich und dann in Tülau-Fahrenhorst, Kreis Isernhagen beschäftigt. Die hiesigen Kinder wurden von dem Nachbarlehrer in Hösseringen betreut. Nach der Einberufung des Hösseringer Lehrers wurde Gotschalk am 26. 3.1916 nach Räber zurückversetzt. Am 30.12.1916 heiratete er Elfriede Ludolph aus Hannover.

Am 1.10.1917 wurde Gottschalk zum 2. Male zum Heeresdienst einberufen, infolge eines Herzleidens aber am 15. 2.1918 wieder entlassen. Vom 15. 2.1918 bis zum 15.12.1919 wurden die Kinder aus Hösseringen, deren Lehrer in der Kriegsgefangenschaft war, in Räber unterrichtet.

Am 26. 6.1918 wurde seine Tochter Ursula und am 4. 2.1928 seine Tochter Sigrid geboren.

Am 1. 4.1930 wurde Gottschalk nach Kirchweihe versetzt.

Lehrer Rathje wurde bis auf weiteres mit der kommissarischen Verwaltung der freien Schulstelle von der Regierung in Lüneburg bauftragt

Lehrer Gottschalk hat wie zuvor Lehrer Sievers mit umfassenden Aufzeichnung zur Gesamtfassung der Chronik beigetragen sowie folgenden Text hinterlassen:

„Nach einer fas 16-jährigen Tätigkeit in der hiesigen Gemeinde (Räber) sei es mir gestattet, noch einmal rückschauend ein paar Schlusszeilen zu schreiben:

Als kaum 24-jähriger kam ich in die hiesige Gemeinde. Unter mehreren Bewerbern wurde ich s.Z. vom Schulvorstande gewählt. Vor mir lag ein Leben reich an Idealen, voll von Hoffnungen (die Arbeiten), ein Leben in dem starke Willenskräfte pulsierten.

Kräfte, die arbeiten wollten an den Kindern und in der Gemeinde. Da kam der Weltkrieg, der mich aber nur 2 Jahre aus der Gemeinde fortführte. Tragik habe ich in der Heimat durchlebt. Frauen sah ich in Verzweiflung die Hände ringen, wenn die Nachricht kam: „gefallen“. In weinenden Kinderaugen habe ich geschaut. Väter und Mütter, deren der Schmerz die Herzen brechen wollte, habe ich die Hände gedrückt. Dann kam die Zeit der Inflation, die mit allen materiellen Werten auch die sittlichen Kräfte in den Abgrund zu reißen drohte. Es ist nicht geschehen. Und heute leben wir in der zeitzähen wirtschaftlichen Ringen, einer Zeit, in der ethisches, religiöses u.a.

nicht hoch im Kurse steht. So bin ich durch die Zeit geschritten und ein Stück Leben voll Hemmungen, aber doch reich und schön, liegt hinter mir.  Kam ich auch unerfahren und mit suchender Seele in die Gemeinde, so bin ich aber doch mit unbeugsamen Willen meine Straße gezogen. Im Vorwärtsstreben wuchsen die Kräfte. Klare Überlegungen und mannhafte Entschlüsse zwangen das Schicksal und überwanden mancherlei Hemmungen. Und nebenher schritten treue Freunde, liebe Kollegen, in den Nachbarorten. Eine schöne Zeit des Verstehens, dies gegenseitigem Mitleidens und Mitfreuend, des gemeinsamen Arbeitens und Strebens nach gleichen Idealen. Das Arbeiten in der Schule ist nur ein Stück Lebensfreude.  Wenn wir auch im Sturm und Drang der Reformzeiten nach dem Kriege oftmals mitgerissen wurden, so haben wir doch den festen Boden unter unseren Füßen nie

 

 

verloren. Pflichterfüllung ist das Wort, das mit Wegweiser geblieben ist von Kindesbeinen an. Wenn auch mitunter die Kräfte erlahmten, die Seele flügellahm werden wollte, immer schöpften wir neuen Lebensmut aus dem unermesslich reichen Quell unseres schönen Berufes. Die Kinder hängen bald am Lehrer. Überragende Begabung findet man selten. Aber die Herzen sind gut. Der Lehrer kann sich leicht in der Gemeinde eine geachtete Stellung erwerben. Auf Liebe und Dankbarkeit darf

man nicht rechnen. Das Schulhaus habe ich in systematischer Arbeit zu einer anständigen Lehrerwohnung geformt. Die Lehrmittelsammlung auf die nötige Höhe gebracht. In dieser Arbeit, die nicht immer leicht war, standen mir treue Männer zur Seite. Der im Jahre 1925 verstorbene Gemeindevorsteher Heinrich Döhrmann, ein klarblickender, ganzer Mann, der stets die Interessen des Lehrers, des Pastor Kraje

(am 1.10.1929 pensioniert), die Schulvorsteher Hofbesitzer Heinrich Kuhlmann und Gast- und Landwirt Wilhelm Dehning, die in ruhiger und überlegender Weise alles wohlwollend und der jetzige Gemeindevorstehender Karl Müller, der den Wert einer guten Landschule erkannt hat. Sehr am Herzen gelegen hat mir die Entwicklung des Gesangvereins, den ich mit geraden und aufrechten Männern im Juni 1921 gegründet habe. Er pflegte das gesellige Leben, wirkt erziehend auf die Jugend und gibt dem Lehrer die Möglichkeit, in der Gemeinde zu wirken, zu begeistern für Hohes und Edles. Der Verein steht und fällt mit der Persönlichkeit des Lehrers. Für meine Familie war hier eine glückliche Zeit, meine Kinder haben hier goldene Kindheitstage erlebt. Wir sind hier gern gewesen und wünschen der Gemeinde alles Gute.“

Aus Liebe und Dankbarkeit gegenüber ihrem langjährigen Lehrer hat die Gemeinde gemeinsam mit dem Männer-Gesangverein Herrn Gottschalk einen Abschiedsabend veranstaltet Am Sonnabend dem 31. 5.1938 abends 8 Uhr versammelten sich mehr als 120 Einwohner zu einer Kaffeetafel im Dehningschen Saale. Der Raum war mit Tannengrün festlich geschmückt. Die Musik spielte zur Unterhaltung. Nach Beginn der Kaffeetafel hielt Lehrer Rathje die Begrüßungsansprache. Die Feier wurde umrahmt von Gesangsvorträgen.  Der Gemeindevorsteher Müller würdigte in längeren Ausführungen die segensreiche Tätigkeit Herrn Gottschalks als Lehrer und Erzieher in der Gemeinde. Herr Döhrmann stellte mit warmen Worten Verdienste Herrn Gottschalks als Leiter der Schule dar. Auch aus dem Munde von Freunden wurde Herrn G. höchste Anerkennung und aufrichtiger Dank zu teil.

Die Schulkinder wurden von dem jetzigen Lehrer hereingeführt. Nachdem sie 2 Gedichte aufgesagt hatten, überreichten sie einen wunderschönen Rosensrauch.

Dankbar erfreut war Herr G. wie auch seine Frau über alle Ehrungen, die ihnen bei dieser Feier zu Teil wurden. Alle Teilnehmer werden sich gewiss noch lange an diese schönen Stunden erinnern.

 

Lehrer Georg Moritz, geb. am 25.101901 in Uelzen trat nach 8 ½-jährigem Schulbesuch im Herbst 1916 in die Präparandenanstalt seiner Vaterstadt ein. Er bestand im Jahre 1919 die Seminaraufnahmeprüfung und legte nach 3-jährigem Kursus seine erste Lehrerprüfung ab. Da die Anstellungsmöglichkeiten im Schuldienst für einige Jahre aussichtslos waren, entschloss er sich, seinen Lebensunterhalt in anderen Berufen zu verdienen. Die erste Arbeitsstätte fand er am 1.10.1922 in der Zuckerfabrik zu Uelzen, wo er noch mit einigen anderen Kollegen während der Kampagne in der Fabrik als Arbeiter tätig war. Es war eine ziemlich anstrengende Arbeit. Vor allen Dingen wurde die 12-stündige Tätigkeit durch die Nachtschichten unangenehm beeinflusst. Gegen Neujahr 1927 kam die Kampagne

 

 

 

zum Abschluss und alle Hilfskräfte wurden entlassen. Um nicht arbeitslos zu sein, fuhr er mit drei Kollegen nach Wietze-Steinförde im Ölschacht bei der deutschen

Erdöl AG und fanden dort eine Beschäftigung als Bergarbeiter. Nun setzte die traurige Zeit der Inflation ein, die ihre katastrophale Wirkung auf ihn ausübte. Vom

Werk wurden sogenannte Gutscheine als Zahlungsmittel herausgegeben., die man nur zu einem Teil vollwertig in Wietze und Umgebung einlösen konnte. Er sah es ein,

dass ein Weiterarbeiten zwecklos war und fuhr am 1.10.1923, nachdem er ein Dreivierteljahr als Bergmann tätig war, wieder nach Uelzen, wo er schon am nächsten Tage als Schreibgehilfe auf dem Finanzamt seiner Vaterstadt eingestellt wurde. Leider war diese Beschäftigung nur von kurzer Dauer, weil verschiedene Kollegen, die als Hilfsarbeiter während der eiligen Zeit vorübergehend beschäftigt waren, jetzt wieder entlassen werden mussten. Aufgrund einer Regierungsverfügung hatte er Glück und bekam schon 3 Tage später, also am 3. 1.1924 einen Reiseposten in der Wollbranche, den er dann bis zu seiner Einberufung an der Soltauer Schule am 24. 2.1925 beibehielt. Wöchentlich erteilte er 27 Unterrichtsstunden in fast allen Klassen, denn er war dort zur Entlastung der anderen Kollegen tätig, die außerdem noch an der Heeresfachschule unterrichteten. Als Vergütung bekam Moritz den Fortbildungszuschuss und eine kleine Abgabe von jedem einzelnen Kollegen, den er vertrat. Sein Monatseinkommen belief sich etwa auf 110 M. Infolge einer komplizierten Nasenoperation musste er am 1. 3.1926 Soltau verlassen und wurde gleich nach seiner Genesung am 2. 6.1926 zur Vertretung nach Harburg einberufen. Vom 20. 5. bis zum 1. 7.1927 hatte er den erkrankten Konrektor Düpke zu vertreten. Nach den Sommerferien erhielt er von der Regierung eine Hilfslehrerstelle an der Volksschule zu Uelzen, die er bis zur Eiberufung nach Linden am 8.11.1927 inne hatte. Die freie Schulstelle in Linden war ihm bis zum 1. 7.1928 zur kommissarischen Verwaltung übertragen worden. Vom 2. 7.1928 wurde er nach Eimke versetzt., wo er am 11. 3.1929 das Befähigungszeugnis zur entgültigen Anstellung erwarb. Aufgrund einer Bewerbung erfolgte am 1.12.1930  seine Versetzung an die Schule Räber, er wurde gleichzeitig von der Regierung zum Lehrer von Räber ernannt. Selbst in der Zeit, in der er in anderen Berufen tätig war, hatte er, wenn es seine Arbeitszeit gestattete, die Arbeitsgemeinschaften der Junglehrer besucht. Immer war er für eine allgemeine Lehrerfortbildung bestrebt. Zum Schluss möchte er es nicht unerwähnt lassen, dass diese lange Wartezeit, so schrecklich sie auch gewesen sein mochte, dem Junglehrer einen Einblick ins Leben und in die Arbeit der verschiedensten Berufsgattungen gewährt hat, um die Arbeit anderer, mag es geistige oder körperliche sein, kennen und schätzen zu lernen.

Am 1.10.1934 wurde Lehrer Georg Moritz von Räber nach Soltau versetzt.

 

Karl Stelter, geb. am 16. 3.1891 als 4. Kind des Hofbesitzers Johann Stelter in Wohlde, Kreis Celle. Nach dem Besuch der Volksschule in seinem Heimatort absolvierte er die Präparandenanstalt und das Seminar in Lüneburg, wo er im März 1911 seine erste Lehrerprüfung bestand. Nach Vertretungsstellen in Remensen und Dolgen, beide Kreis Burgdorf wurde er zum 1. 4.1912 mit der kommissarischen Verwaltung der 2. Lehrstelle in Isenbüttel, Kreis Gifhorn beauftragt. Hier machte er im November 1913 die Prüfung für die entgültige Anstellung als Volksschullehrer. Vom Oktober 1914 bis Januar 1919 war er zum Heeresdienst einberufen, machte den Krieg an der Ost- und Westfront mit und wurde als Leutnant d.R. und Kompanieführer entlassen. Zum 1. 4.1921 erfolgte seine Versetzung nach

 

 

 

Wedesbüttel, Kreis Gifhorn und zum 1.10.1934 nach Räber. Auf seine Bewerbung in Hansen, welche er unternahm, um seinen Kindern eine bessere Möglichkeit zum

Besuch der höheren Schule zu verschaffen, wurde er zum 1. 4.1935 nach dort versetzt.

 

Lehrer Rudolf Matthies, geb. am 28. 1.1903 in Tostedt, Kreis Harburg, 2. Sohn des Buchbindermeisters Wilhelm Matthies besuchte die Präparande und das Seminar zu Uelzen.  Im September1923 legte er dort seine 1. Lehrerprüfung ab. Dann traf auch

ihn das Schicksal aller Junglehrer. Durch die Stellenlosigkeit in der Folgezeit  war er zeitweise im Fremdberuf tätig, hatte kurze Zeit eine Vertretung in seiner Heimat (8 Monate) und versuchte auch, an Privatschulen zu arbeiten. So war er ½ Jahr an einer Privatschule in Bremen und in den Wintersemestern 1925/26 und 1926/27 an der Landesschule in Rotenburg (Hamm) eingestellt. Im Sommer 1927 erhielt er eine Hilfslehrerstelle. Von diesem Zeitpunkt ab bis Ostern 1930 war er als Hilfslehrer angestellt: in Harburg-Wilhelmsburg 4 Wochen, in Trelde, Kreis Harburg 2 ½ Jahr, in Tostedt 5 Monate, in Maschen/Winsen 5 Monate. In Trelde legte er im März 1929 seine 2. Lehrerprüfung ab. Im Sommerhalbjahr 1930 war er Vertreter an der Schule Harburg-Heinfeld. Von Oktober 1931 bis Juni 1931 verwaltete er die 2. Lehrerstelle in Oberhode (Fallingbostel) und kam dann als 2. Lehrer nach Kampen (Harburg), wo er

2 ½ Jahre tätig war. Im Sommer 1933 übernahm er die einklassige Schule zu Sprengel (Soltau), von dort bewarb er sich zum 1. 5.1935 nach Räber.

Im Jahr 1937 erschien im Verlag Zickfeldt – Osterwieck das von Matthies verfasste Buch: „Der Schulgarten der Landschule“.

Am 16. 5.1941 wurde Matthies Soldat, wurde aber am 6. 2.1942 aus beruflichen Gründen aus dem Heeresdienst wieder entlassen und am 1. 4.1942 wieder eingezogen. Er geriet am 4. 5.1945 in der Nähe von Toels-Linz in amerikanische Gefangenschaft, aus der er am 22. 6.1945 zurückkehrte. Am 25. 7.1945 wurde er auf

Befehl der englischen Militärregierung interniert, weil er von Oktober 1938 bis zu seiner Einberufung zum Kriegsdienst Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe Hösseringen der NSDAP war. Im August 1945 erfolgte seine Entlassung aus dem Amt als Lehrer in Räber. Dieses geschah offensichtlich aufgrund seiner Verstrickung mit dem NS-Regime. Im November 1947 wurde er aus dem Internierungslager entlassen, nachdem er von der Spruchkammer zu einer niedrigen Geldstrafe verurteilt und in die Kategorie III eingestuft worden war. Er kehrte nach Räber zurück, wo seine Familie noch im Schulhaus wohnte. Seine Ansicht, dass er noch immer Stelleninhaber der Schulstelle in Räber sei und als solcher nicht nur das Recht der Dienstwohnung, sondern auch der Land- und Holznutzung habe, stellte sich als irrig heraus, als der Bürgermeister darüber eine Entscheidung der Regierung in Lüneburg erbat. Als die Gemeinde ihm dann eine geeignete Wohnung im Orte zur Verfügung stellte, räumte er zum 1. 4.1948 die Lehrerdienstwohnung.

Er wanderte im Oktober 1949 nach Argentinien aus.

 

 

Vom 4. 9.1945 bis 30. 4.1947 gab es in Räber die Lehrerin Fräulein A. Berkholz für den von der Militärregierung entlassenen Lehrer Mathies. Sie war auf eigenen Wunsch aus dem hiesigen Schuldienst ausgeschieden und nach Berlin zurück-

gezogen.

 

 

 

 

Ab 1947 wurde die Schule Räber 2-klassig mit der Folge, dass es ab dann 2 Lehrer in Räber gab.

 

1947 – 1950 war Fräulein Euteneier, später verheiratete Krützmann  Lehrererin. Diese kam als Lehrerin neben Schulleiter Heitsch hinzu, weil die Schule ab jetzt zweiklassig wurde. Frau Euteneier/Krützmann war seit 1947auchHandarbeitslehrerin. Im Schuljahr 1949/50 wünschte sie, dass ihr dieser Unterricht abgenommen würde.

Da einige Eltern eine Eingabe an die Regierung wegen des Unterrichts der Lehrerin

 

Krützmann gerichtet hatten, entsteht in einem Teil der Elternschaft eine ziemliche Erregung, die in Versammlungen Ausdruck findet. Das harmonische Verhältnis zwischen Schule und Elternschaft ist leider dadurch für längere Zeit gestört.

 

In diesem Jahr (1949/50) wird die Schule nicht wieder zum Heilkräutersammeln und Kartoffelkäfersuchen  aufgefordert.

  1. 5.1950 Die Kinder singen vor den Häusern des Dorfes Frühlingslieder. Pfingsten ziehen die Kinder wieder mit dem „Pfingskarl“ durchs Dorf

Den Höhepunkt bildet die erste große Schulfahrt nach dem Kriege. Mit einem Autobus der Firma Gott geht es über Braunschweig in den Harz. Goslar, Okertal, Romkershall, Ersteigung der Klippen, Harzburg, Burgberg und Drahtseilbahn brinden den Kindern viel Neues und Schönes, dass das Erleben noch lange nachklingt.

 

Ab 1948 war  Lehrer und Schulleiter  Bernhard Heitsch, geb. am 27. 5.1889 in Räber als Sohn des Abbauers Christoph Heitsch und dessen Ehefrau Doris,geb. Hinrichs bis zu dessen Pensionierung zum 1.10.1954.

Er besuchte von Ostern 1895 – Ostern 1903 die Volksschule in Räber, im Winterhalbjahr 1903/04 die Wiesenbauschule in Suderburg, von Ostern 1904 – 1907

die Präparande in Diepholz und von 1907 bis Ostern 1910 das Seminar in Verden. Hier bestand er im März 1910 seine 1. Lehrerprüfung. Zum 1. 4.1910 wurde ihm die kommissarische Verwaltung der 3. Lehrerstelle an der dreiklassigen Volksschule in Landhorst bei Aurich übertragen. Am 1. 4.1912 wurde er in eine Mittelschullehrerstelle an der städtischen höheren Mädchenschule in Aurich versetzt. Er übernahm die Verpflichtung, nach Ablegung der 2. Lehrerprüfung, die er im August 1914 am Seminar in Aurich bestand, das Mittelschullehrerexamen in den

Fächern Mathematik und Naturlehre nachzuholen. Nach 2 Jahren bewarb er sich um eine Mittelschullehrerstelle an der neu entstehenden Mittelschule des Nordseebades Borkum, wohin er zum 1. 4.1914 versetzt wurde. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er zum Heeresdienst eingezogen. Er wurde aber nach einiger Zeit wieder zur Ausübung seines Berufes entlassen. Er meldete sich dann Ende Dezember 1914 als Kriegsfreiwilliger und kam nach kurzer Ausbildung im März 1915 als Infanterist an die Westfront. Er hat den Krieg bis zum Schluss im Westen und Osten mitgemacht, wurde mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse und dem Verwundetenabzeichen in Schwarz ausgezeichnet und im Juni 1916 zum Leutnant der Reserve befördert.

Im letzten Kriegsjahr meldete er sich freiwillig zur Luftwaffe, kam aber nach Beendigung seiner Ausbildung nicht mehr zum Einsatz. Am 11.12.1918 wurde er aus dem Heeresdienst entlassen.

Am 6.11.1915 hatte er sich mit Frieda Sander aus Osnabrück verheiratet. Seine Frau starb am 2. 2.1934 an einem Krebsleiden. Aus dieser Ehe entstammten eine Tochter und ein Sohn.

 

 

Im Mai 1921 legte er vor dem Provinzialschulkollegium in Hannover das Mittel-

Schullehrerexamen in Mathematik und Naturlehre ab. Am 1. 4.1925 erfolgte seine Ernennung zum Mittelschulkonrektor. Am 1.11.1935 erfolgte seine Anstellung als Mittelschulrektor zu Borkum.

Am 24. 8.1939 wurde er als Kapitänleutnant zur Marineartillerie eingezogen, nachdem er in den Jahren vorher mehrere Übungen gemacht hatte und zu seinem Dienstgrad befördert worden war. Er wurde Batteriechef einer Flackbatterie an der Nordseeküste und erhielt 1943 seine Flackabteilung. Inzwischen war er zum Korvettenkapitän befördert worden. Im letzten Kriegsmonat kam er als Kommandeur

eines Marinebataillons noch zum infanteristischen Einsatz und geriet mit der Kapitulation in Gefangenschaft. Aus der er am 14. 7.1945 entlassen wurde. Bei Wiederbeginn des Unterrichts im September 1945 wurde er zunächst wieder beschäftigt, dann aber Ende Oktober 1945 auf Anordnung der Militärregierung entlassen. Er zog dann nach Räber, da seine Tochter inzwischen geheiratet hatte  und sein Sohn in Kriegsgefangenschaft war, er also allein stand und fand eine Beschäftigung bei seinem Bruder.

In Räber erhielt er im April 1947 die Nachricht, dass die Militärregierung Aurich seinen Fragebogen geprüft und am 18. 3. entschieden habe, dass gegen seine Beschäftigung im Mittelschuldienst politische Bedenken nicht erhoben würden. Inzwischen war seine frühere Stelle anderweitig besetzt worden.

Da nun die Lehrerstelle in Räber zum 1. 5.1947 frei wurde, entschloss er sich, hier (in Räber) zu bleiben, in den Volksschuldienst überzutreten und sich um die 1. Lehrerstelle in Räber zu bewerben. Sie wurde ihm zum 1. 5.1947 übertragen. Am    1. 4.1948 erhielt er die Dienstwohnung im Schulgebäude zugewiesen.

Am 5.11.1948 verheiratete er sich mit  Anna Heitsch, geb. Dreyer aus Bremen.

 

Mit dem 30. 9.1954 trat er nach Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand, und zwar als Mittelschulrektor a.D., nachdem ihm schon seit einigen Jahren Teilwartegeld aus seinem früheren Amt gezahlt worden war.

Am 5.11.1959 starb nach längerem, schweren Leiden der Mittelschulrektor Bernhard Heitsch, nachdem er nur 5 Jahre den Ruhestand genießen durfte.

Damit tritt ein Wechsel in der Schulleitung ab 1.10.1954 ein.

 

In der Schulvorstandssitzung am 9. 4.1949 wird beschlossen, der Schulaufsichtsbehörde Fräulein Irmgard Sabrowski als Handarbeitslehrerin einzustellen.

 

In der Schulvorstandssitzung am 24. 7.1949 wird dazu bekannt gegeben, dass die vorgesehene Handarbeitslehrerin verzogen ist.

Der Schulrat legt Wert darauf, dass möglichst eine geprüfte Lehrkraft ausgewählt wird. Auf Anfrage hat sich Fräulein Cziske aus Uelzen bereit erklärt, den Unterricht zu übernehmen. Dieses wird einstimmig akzeptiert.                                             Schon in der Schulvorstandssitzung am 28. 1.1950 musste bekannt gegeben werden, dass Frl. C. den Unterricht wieder aufgeben muss, weil sie eine Anstellung in Uelzen erhalten hat.

 

 

 

 

 

 

Dann hat der Schulvorstand beschlossen, die bereits im Sommer 1949 als Bewerberin angetretene Frau Cassier, dem Schulrat zur Einstellung vorzuschlagen.

Frau Anna Cassier hat nach ihren Angaben im Jahre 1917 an einem Zuschneiderlehrgang teilgenommen, war von 1918 bis 1946 in Dreilingen als Schneiderin tätig und gab dort von 1939 bis Mitte 1946 Handarbeitsunterricht. Sie hat

der NSDAP oder einer Gliederung nicht angehört. Sie hat nach Einreichung eines Fragebogens im Herbst 1945 die Erlaubnis zur Wiederaufnahme des Unterrichts erhalten.

In der Schulvorstandssitzung am 11. 2.1950 wird ein Antwortschreiben des Schulrats verlesen. Dessen Anregung entsprechend wird beschlossen, Frau Cassier zunächst probeweise zu beschäftigen. Danach soll folgender Vertrag geschlossen werden:

Zwischen dem Schulvorstand in Räber und Frau Anna Cassier in Räber wird nachstehender Vertrag abgeschlossen:

 

1.

Frau Cassier übernimmt es, den Handarbeitsunterricht an der Volksschule in Räber mit wöchentlich zwei Unterrichtstunden zu erteilen.

2.

Als Entgeld erhält Frau Cassier aus der Gemeindekasse für jede erteilte Unterrichtsstunde den vorgeschriebenen Satz von 1,75 DM.

3.

Eine Kündigung des Vertragsverhältnisses hat schriftlich zum 1. eines Monats zu erfolgen. Sie wird wirksam mit Ablauf des Monats.

4.

Eine Beschäftigung über das 65. Lebensjahr hinaus kann nicht erfolgen.

Im Schuljahr 1951/52 kann Frau Cassier wegen Erkrankung den Handarbeitsunterricht nicht mehr erteilen.

Fräulein Euteneier,ab 1948 Frau Krützmann, geb. am 23. 4.1917 in Strassburg als Tochter des Pastors Christian Konn besuchte die pädagogische Hochschule in Chorlitza. Nach ihrer Tätigkeit im Warthegau bis zum Januar 1945 kam sie auf der

 

Flucht nach Bode bei Ebstorf und wurde ab 1. 9.1945 in Gr. Thondorf wieder als Lehrerin eingestellt.

 

 

 

Ihr erster Mann ist 1941 im 2. Weltkrieg gefallen. Seit dem 31. 3.1948 ist sie zum 2. Male, mit Ewald Krützmann, geb. am 16. 9.1920 in Secklendorf verheiratet. Sie hat 2 Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren.

Am 5. 5.1947 wurde die Lehrerin von Gr. Thondorf nach Räber auf ihren eigenen Wunsch versetzt.

Am 31. 3.1951 wurde sie aus dem Schuldienst entlassen. Sie räumte die Wohnung im Schulgebäude am 1. 5.1951.

 

 

Am 25 5.1951 wird der Versammlung der Gesamtelternschaft der neue Lehrer für die Klasse I, Wilhelm Abelmann, geb. am 21.12.1903 in Veerßen als Sohn des Volksschullehrers Abelmann in Suderburg aus Barnsen und seiner Mutter aus Bohlsen, vorgestellt. Die Schulstelle hat er schon am 1. 4. angenommen. Durch die

 

 

Taufe wurde er in die ev.lth.Kirche aufgenommen. Von 1910 – 1917 besuchte er die Volksschule in Suderburg, danach von 1917 – 1923 die Präparandenanstalt und des Volksschullehrerseminars in Uelzen. Am      12. 9.1923 bestand er die 1. Lehrerprüfung. Als Junglehrer hatte er mit jahrelanger Stellungslosigkeit zu rechnen. So betätigte er sich bis Ende 1923 bei der Kreisbank Uelzen als Angestellter bis Michaelis 1924, als Schüler an der Bauschule Suderburg, bis Pfingsten 1925, als Schulhelfer an der Volksschule Suderburg, bis September 1926 als Hauslehrer auf der Domäne Strohkirchen bei Rehna (Mecklenburg).

Sein Vater konnte ihm nur das Studium der naturwissenschaftlichen Fächer ermöglichen. Es folgte Oktober 1926 die Immatrikulation bei der Universität Jena und am 30. 4.1927 das Bestehen der Ergänzungsreifeprüfung  vor einem Ausschuss des

PSK Weimar in Jena. Er studierte zwei Semester in Jena, drei in Göttingen und vier in Berlin. Am 19. 6.1933 bestand er die wissenschaftliche Staatsprüfung in Mathematik, Physik und Chemie. Bis Herbst 1933 war er im freiwilligen Arbeitsdienst im Lager Hitzacker/Elbe. Von Michaelis 1933 bis 1934 folgte ein Jahr als Referendar an der Oberrealschule am Clevertor Hannover. Er trat dann aus dem höheren Schuldienst aus. Grund: Seine Eltern waren verstorben, keine Aussichten auf baldige Beschäftigung, Mittellosigkeit. Auf ein Gesuch an den Herrn Minister um eine Beschäftigung im Volksschuldienst wurde er am 1. 1.1935 dem Regierungs-Bezirk Gumbinnen überwiesen. Bis zum 30.10.1935 war er 2. Lehrer in Pokraken, Kreis Tilsit-Ragnit. Am 29.10.1935 bestand er die 2. Lehrerprüfung. Nov. Bis März1938 Beschäftigung als Lehrer an den gehobenen Klassen der Volksschule Kranzpischken, Kreis Tilsit-Ragnit. April 1938 wurde er an die städtische Mittelschule in Tilsit berufen. Dort erfolgte am 1. 4.1939 seine endgültige Anstellung als Mittelschullehrer. Der 18. 8.1939 brachte seine Einberufung zum Wehrdienst. Der Polenfeldzug folgte. Als Unteroffizier war er Ausbilder in einer Pionierkompanie, die in Polen und in der Tschechoslowakei lag. Von dort erfolgte am 20.10.1940 seine Entlassung.

Er ließ sich vom Volksschuldienst beurlauben und konnte die Vorbereitungszeit für den höheren Schuldienst ableisten, die am 26.11.1941 mit dem Bestehen der pädagogischen Staatsprüfung ihren Abschluss fand. Darauf wurde er der Aufbauschule in Ragnit überwiesen und als Oberschullehrer übernommen. Er hatte dort auch den Internatsdienst mit zu versehen.

Am 5. 2.1943 erfolgte seine Einberufung zum Bau-Btl. 2, das nach Palermo/Sizilien transportiert wurde. Der Gegner landete und besetzte am 22. 7.1943 Palermo. Nachdem er 5 Tage hinter der Front des Gegners war, ergab er sich mit 9 Mann bei Collessano. Die Amerikaner brachten ihn über Bizerta und Oran  und nach einigen

Wochen in der Wüste nach den USA. Er war in den Staaten Louisiana, Texas, Idaho, Montana und California. In Texas konnte er in einem Unteroffizierslager seine Unterrichtstätigkeit fortsetzen. Dann hat er in Zuckerrüben-, Mandel-, Tomaten-, Walnuss-, Baumwoll- und Zitronenplantagen gearbeitet. Im Juli 1946 erfolgte die Rückkehr von New York über Frankreich nach Babenhausen bei Frankfurt a.M.. Aus dem Entlassungslager Göppingen/Würtb.traf er am 2.10.1946 bei seiner Familie in Oldendorf wieder ein.

Die Rückkehr in seinem Beruf blieb ihm zuerst versagt, da er Pg war. Als Gelegenheitsarbeiter verdiente er sich sein Brot vor allem als Pianist und Akkordeonspieler. Aushilfsweise war er je ½ Jahr als Lehrer an der Bauschule Suderburg und an der Landwirtschaftsschule Uelzen tätig. Seit dem 18. 8.1950 ist er

 

 

 

im Volksschuldienst als Beamter auf Wiederruf beschäftigt, zuerst an der Volksschule Römstedt und seit dem 1. 4.1951 in einer planmäßigen Stelle in Räber.

Seit dem 5. 3.1935 ist er verheiratet. Aus der Ehe gingen die Kinder Uwe, Heidrun und Elke hervor.

Lehrer Abelmann unterrichtete die Unterstufe und gab noch 2 Stunden Zeichnen in der Oberstufe. Am 1. 5.1953 kam er als Studienrat an die Michelsen-Oberschule nach Hildesheim.

In der Schulvorstandssitzung am 17. 6.1951 wird beschlossen, von der technischen Lehrerin, Frl. Deicker aus Uelzen den Handarbeitsunterricht erteilen zu lassen.

 

Vom 1. 5.1953 bis 31.10.1953 war die 2. Schulstelle nicht besetzt Wenn auch der Hauptgrund dafür in dem Lehrermangel zu suchen war, so wies doch der Schulrat die Gemeinde darauf hin, dass die Wiederbesetzung Schwierigkeiten bereiten würde, wegen der Unvollkommenheit der Wohnung. Deshalb entschloss man sich, die obere Wohnung umzugestalten. Das 2. Zimmer, das seit 2 Jahren als Lehrmittelraum verwendet worden war, wurde nun reichlich um 1 m verbreitert, so dass der seitliche Abstellraum wesentlich verkleinert wurde. Die auf den Flur mündenden zwei Türen wurden beseitigt. Beide Zimmer, Flur und Kleinküche erhielten einen neuen Anstrich, das Wohnzimmer wurde tapeziert. Als Lehrmittelraum wurde der an der Westseite des Gebäudes neben Wohnzimmer und Flur befindlicher Dachschrägraum ausgebaut. Zwei neue Türen nach dem Dachboden und ein Lehrmittelzimmer entstanden. In die Kleinküche wurde die Wasserleitung gelegt.

Gleichzeitig erfuhren die Schulzäune Verbesserungen.

 

Fräulein Elisabeth Feltrup, geb. am 31.10.1922 wurde als Tochter des damaligen Studiendirektors Johann Feltrup und dessen Ehefrau Elisabeth, geb. Ihmels  auf der Erichsburg, Kreis Einbeck geboren. In einem Geschwisterkreis von sieben Kindern wuchs sie auf. 1942 machte sie ihr Abitur an der staatlichen Wilhelm-Raabe-Schule in Lüneburg. Sie leistete dann ihr Pflichtjahr in einer Gärtnerei in Rotenburg/ Hannover ab. Dann übte sie 3 Jahre den Beruf einer Masseurin im Krankenhaus Bevensen aus. 1947 ging sie zur pädagogischen Hochschule Lüneburg. 1949 machte sie dort ihre 1. Prüfung. Ihre erste Lehrerstelle war die Nordseeinsel Langeoog. Hier war sie 2 Jahre als Lehrerin tätig. 1951 kam sie durch einen Ringtausch nach Oldenstadt. Am 12. 3.1953 legte sie ihre 2. Lehrerprüfung ab. Dann wurde sie zum 1.11.1953 nach Räber versetzt. Am 1. 4.1955 ging sie aus Räber fort, um in das Annastift in Hannover zu gehen.

Im Rahmen einer Schulentlassungsfeier 1955 fand auch eine schlichte Feier für die Lehrerin, Frl, Feltrup statt.

Zu der Neubesetzung der 1. Lehrerstelle wird in der Schulvorstandssitzung am      30. 8.1954 gesprochen.

Der Schulrat hat mit Schreiben vom 27. 8.1954 den Lehrer Hans Kalinke aus Jelmstorf in Vorschlag gebracht. Nach dem neuen Schulverwaltungsgesetz ist die Zustimmung des Schulträgers erforderlich. Der Bürgermeister und Herr Pastor Schmidt berichten über das Ergebnis der von ihnen eingeholten Auskünfte, die günstig ausgefallen sind. Daraufhin beschließt der Schulvorstand einstimmig, dem Vorschlag des Schulrats zuzustimmen.

 

 

 

 

 

Lehrer Hans Kalinke, geb. am 2. 6.1896 in Kochern, Kreis Ohlau, Schlesien, als Sohn des Lehrers und Kantors Wilhelm Kalinke und seiner Ehefrau Marie geb. Reuß

übernimmt am 1.10.1954 die Verwaltung der 1. Lehrerstelle in Räber. Von 1902 – 1910 besuchte er die Volksschule, von 1910 – 1913 die Präparandenanstalt Striegau, von 1913 – 8. 7.1915 das Lehrerseminar Liegnitz. Am 8. 7.1915 legte er die 1. Lehrerprüfung ab. Kriegsfreiwilliger war er von August 1915 bis 18.12.1918. Am   1. 1.1919 war er als 2. Lehrer nach Lerchenborn, Kreis Lüben gegangen. Am 12. 9.1919 legte er die 2. Lehrerprüfung ab, ab 1. 6.1923 war er 1. Lehrer und Kantor in Lerchenborn.

Am 10. 8.1939 war er Ordonanzoffizier beim Art.Reg. Nr. 18 im Polenfeldzug, Frankreich und Norwegen. Am 8. 5.1945 kam er als Hauptmann und Batteriechef

und Kommandant des Stützpunktes Storfosna in englische Gefangenschaft. Im Dez. 1945 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen.

Bis 1947 war er als Land- und Waldarbeiter sowie Schlosser tätig (davon 1 Jahr Strafarbeit beim Russen herbeigeführt durchlitten.

Am 31. 3.1962 wird Lehrer Kalinke wegen Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand versetzt. Infolge des Lehrermangels wird ihm die Leitung der Schule Räber mit seinem Einverständnis für ein weiteres Jahr übertragen. Er beendet nach 8 ½ jähriger Tätigkeit am 31. 3.1963 endgültig seinen Dienst in Räber

Der in den Ruhestand tretende Schulleiter räumte bereits am 24. 9.1954 seine Dienstwohnung und übergab dem Kollegen Kalinke am 30. 9.1954 die Amtsgeschäfte.

Am 1.10.1954 übernimmt Lehrer Hans Kalinke die Leitung der hiesigen Schule.

Am 16. 6.1961 räumte Lehrer Kalinke seine Dienstwohnung, in der auch die dringensten Reparaturen nicht mehr seitens der Gemeinde ausgeführt wurden. Lehrer Kalinke bezog sein in Hösseringen erbautes Eigenheim, zahlte aber noch bis 31. 3.1962 die Miete für die leerstehende Wohnung. Wegen Erreichen der Altersgrenze wurde er mit dem 31. 3.1962 in den Ruhestand versetzt. Wegen des katastrophalen Lehrermangels verpflichtete er sich auf Wunsch der Regierung für ein weiteres Jahr als Schulleiter an der Schule zu Räber. Am 31. 3.1963 beendet Lehrer Kalinke endgültig seine Berufstätigkeit in Räber.

In der Sitzung des Schulvorstandes am 1. 3.1956 schlug der Schulleiter Kalinke als Nachfolgerin für Frl. Dencker (Handarbeitslehrerin), die wegen Überlastung einen Teil  der von ihr betreuten Schulen abgeben musste,   seine Tochter, Frau Johanna Lange, als Handarbeitslehrerin vor. Der Schulbeirat stimmt diesem Vorschlag einstimmig zu. Diese Besetzung wurde von der Regierung Lüneburg bestätigt.

 

In der Schulvorstandssitzung am 21. 3.1955 wurde der Vorschlag des Schulrats, Frau Elli Müller als 2. Lehrerin hier anzustellen, von der Versammlung einstimmig angenommen.

Im Zuge der Versetzung wegen Lehrermangels kam sie zum 1. 4.1955 von der 3-klassigen Schule Jelmsdorf in die 2-klassige Volksschule nach Räber, sehr gegen ihren Willen, denn nach schweren Schicksalsschlägen hatte sie nach ihrer Flucht aus der Ostzone 1951 außer ihrer Schularbeit, in den Frauenkreisen Röbbel, Gr. Hesebeck und zuletzt auch Jelmsdorf in 4-jähriger Arbeit einen Kreis geschaffen, der ihr eine neue Heimat und neue Lebensaufgabe zugleich wurde. Aufgrund ihrer Ausbildung auf Lyzeen, Oberlyzeen und der Universität Berlin drängte sich ihr

 

 

 

 

 

Erzieherstreben über das Wirken an der Volksschule hinaus, wenn auch andererseits ihre ganze Liebe gerade den Kindern der Volksschule aus sozialen und ersichtlichen Gründen gehört. So hat sie bis heute trotz ihres Wunsches,  recht bald in ihren Bevenser Kreis zurückgerufen zu werden, mit jugendlichem Eifer, obwohl schon 61-jährig ihre kleine Schar von 15 Schülern und Schülerinnen der Grundschule betreut.

Am 31. 1.1956 verlässt Frau Müller auf eigenen Wunsch Räber und geht nach Emmendorf.

1958 wird die 2. Lehrerstelle auf Verfügung der Regierung zu Lüneburg wieder aufgehoben.

Einen Lehrermangel gibt es mit wechselnder Stärke bis in die heutige Zeit. Dieser hat seine Ursache in den mangelhaft vorhandenen Finanzen.

Schuljahr 1963/64

Mit Beginn dieses Schuljahres kommt Lehrerpaar Kamps nach Räber. Es kommt aus Deinstedt Kr. Bremervörde, wo es an einer einklassigen Schule wirkte. Die Leitung wird P. Kamps übertragen. Im Abordnungsverfahren unterrichtet jedoch Frau R. Kamps, P Kamps in Suderburg.

Am 1.12.1966 verlässt das Lehrerehepaar Kamps die Gemeinde.  Es wird nach Müden/Oertze versetzt, wo P. Kamps ab 1. 9. als Rektor tätig ist

Abschließend führt Peter Kamps aus, dass erwähnt werden müsse, dass sich die Gemeinde in allen Schulangelegenheiten sehr großzügig  und weiterdenkend zeigte. Besonders trifft dies auf den Bürgermeister K. Heitsch zu.