Flüchtlinge/Heimatvertriebene

Flüchtlinge / Heimatvertriebene

Manche junge Arbeitskraft fehlte noch, da konnten zahlreiche Flüchtlinge einspringen.

Die Unterkünfte haben sich wie aller Ortens schwierig gestaltet. So wurde auch das weit außerhalb des Dorfes gelegene Jaghaus von Ripkes als Wohnraum genutzt.

1944 fand Frau Zerbien mit Ihren 4 Kindern eine Behelfswohnung. Im Januar 1946 kam die Familie Rebmann mit 3 Kindern (Alfred Liesbeth und Johannes)  Im Winter 1947 wurde als drittes Kind ein kleines Mädchen (Erika, heute Bay)  im Jagdhaus geboren. Ab da lebten also 11 Personen in der Hütte.

Das Wohnen dort war beschwerlich. So war die Wasserversorgung durch einen Brunnen und Schwengelpumpe gesichert, die Beleuchtung jedoch wurde weitgehend durch die Petroleumlampen aber auch mittels einer Gasbeleuchtung möglich. In den besonders schweren Jahren 1946 und 1947 konnten Gas und Petroleum meist besorgt werden. Als komplizierter wird die Beschaffung eines „Glühstrumpfes“ für die Lampen dargestellt. Dazu wird erzählt, dass damals „verschlungene Wege“ für die Ersatzbeschaffung nötig waren.

Obwohl Jagdpächter Rosenthal das Jagdhaus bis 1952 nicht nutzen konnte, hat für diese Jahre die Gebäudepacht gezahlt.

Für die Geburt im Januar des Winters 1947 musste der herbei gerufene Arzt von den älteren Geschwister am Dorfrand abgeholt werden, weil für ihn wegen des vielen Schnees mit seinem Kleinmotorrad kein Durchkommen war.

Die Schulkinder dieser Familie mussten den 2,5 km langen Weg auch im Winter bei Schnee und Kälte angesichts der nicht ausreichenden Kleidung bewältigen.

Schließlich ist erfreulich zu vermerken, dass von 1946 bis 1952 zwei grüne und eine silberne Hochzeit im Jagdhaus gefeiert werden konnten.

 

Bild Hochzeit Liesbeth Riemer, geb. Rebmann 1950

 

Im Jagdhaus Tietke/Behn des Nachbarreviers rechts wurde 1945 der Familie Fuhs mit 4 Personen ein Quartier zugewiesen.

Im Nachbarrevier Techmann linker Hand befand sich ein hölzernes Jagdhaus mit 4 Räumen, in das 1945 die Familie Schiller mit 6 Personen einzog.

 

 

 

 

1950 wurden auch Flüchtlinge in den Elternvorstand aufgenommen.

Die allgemeine wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung zeigt sich auch in unserem kleinen Dorfe. Auch bei manchen Flüchtlingen ist ein bescheidener Wohlstand eingekehrt.

Der Flüchtling Rebmann baute sich am Dorfausgang nach Suderburg rechtseitig ein Zweifamilienhaus.