Das 3. Reich 1933 – 1945
In der Reichstagswahl am 5. 3.1933 wurde folgendes Ergebnis festgehalten:
NSDAP 63,20 % SPD 1,60 %
Kampffront 22,40 % Deutsch-Hannoversche 12,80 %
Am 28. 3.1933 gab es einen Wald- und Heidebrand auf dem Techmannschen
Grundstück. Zum 29. 9.1933 ist festgehalten, dass es in Räber 8 Erbhöfe gibt.
In der Reichstagswahl am 12.11.1933 stimmten von 144 stimmberechtigten Räberanern 144 für den Reichskanzler Adolf Hitler. In der gleichzeitigen Volks-
Abstimmung zum Bekenntnis zur nationalistischen Politik des Führers zur
Gleichberechtigung + Frieden in Ehren gab es 143 Ja-Stimmen bei 1 Nein-Stimme.
Die Volksabstimmung über die Zusammenlegung der Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers am 19. 8.1934 erbrachte in Räber 147 Ja-Stimmen bei
1 ungültige Stimme und 1 Nichtwähler.
Eine weitere Volksabstimmung 1935 unter dem Leitmotiv „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“ ergab 137 Ja-Stimmen bei 137 abgegebenen Stimmen.
“. Auf meinen Aufruf (Lehrer Matthies), der vom Ortsbauernführer und mir unterschrieben war, versammelte sich am gleichen Abend eine große Menge zum
Fackelzug durchs Dorf. Voran ging Ehrenberg mit der Ziehharmonika. Vaterländische Lieder wurden gesungen
Revierförster Kirchhoff hielt nach Auflösung des Zuges in der Gaststube von Dehning eine Ansprache, welche die Bedeutung des Tages würdigte.
1935 baute die Gemeinde in Gemeinschaft mit dem seinerzeitigen Jagdpächter Franz Schwoon aus Hamburg auf dem früheren Armenhausplatz ein Jagdhaus, das spätestens in 15 Jahren volles Eigentum der Gemeinde wird.
1935 legte der langjährige Bürgermeister Karl Müller aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Sein Nachfolger wurde der Bauer Heinrich Hein.
Dem neuen Gemeinderat gehörten an:
Bauer G. Hein, Bürgermeister
Bauer Willi Müller, Beigeordneter
Bauer Heinrich Döhrmann, Beigeordneter
Bauer Heinrich Depner
Lehrer Rudolf Matthies Otto Brunhöfer
Revierförster Walter Kirchhof
Bauer Rudolf Müller
Im Jahre 1937 tritt für den Verzogenen Brunhöfer der Bauer und Kaufmann Karl Müller ein.
Die AZ berichtet am 9. 3.1936, dass kürzlich bei dem Forstarbeiter Karl Eggers und bei dem Maurer August Techmann ein Einbruch verübt wurde. Bei E. durchsuchte der Dieb die Speisekammer und entwendete Wurst, Butter und Eingemachtes, während bei T. ein Fahrrad und ein Mantel gestohlen wurde. Es gelang dem Dieb, mit seiner guten Beute zu entkommen.
Mit gleicher Ausgabe wurde berichtet, dass die Jungmädelschaft Räber jetzt auch ihr eigenes Heim hat. Während bisher die Heimstunden bald hier, bald dort abgehalten wurden, sind unsere Mädchen jetzt im eigenen, ständigen Heim.
Es wurde ihnen freundlicher Weise in dem alten Mackenthunschen Hause zur Verfügung gestellt.
Mit dem 4. 8.1938 wird verzeichnet, dass auf dem Grundstück der Schule Räber
Maulbeerbäume gepflanzt werden, um hier bei der ersten Schule des Kreises mit
der Seidenraupenzucht zu beginnen. Diese Maßnahme dient der Seidenherstellung
Im eigenen Land.
Auf Antrag vom 31. 3.1939 der Gemeinde Räber wurde aufgrund einer Verleihungsurkunde des Regierungspräsidenten vom 23. 7.1940 die Berechtigung in das Wasserbuch eingetragen, unterhalb Räbers an der Hardau/Räberspringbach einen Badeteich anzulegen. Lt. Feststellung des Landkreises vom 18.11.1963 ist das damalige Bauvorhaben beim Gewässerausbau im Jahre 1950 wieder beseitigt worden.
Am 2. Juni 1939 wurde das älteste Haus in Räber, die sog. „Schaperkat“ Nr. 14 abgerissen. Besitzer war Bauer Willi Müller- Brüggemann. Der Giebelbalken trug in Inschrift:
„Petter Elvers – Anna Margarete Droge
Anno 1734 MFHDM
„Gott allein die Ehr.”
An Stelle diese alten Hauses wird sofort ein neues Haus erbaut, das als dann wie das Stammhaus eines selbständigen Erbhofes wird. Bisher war die kleine Stelle 14 mit dem Vollhof 11 vereint. Bewohnt war das alte Haus seit Jahren von dem Maurer Adolf Depner, der sich nunmehr am Ortsausgang nach Oldendorf-Suderburg aufbaute.
Jetzt besitz Räber nur noch ein einziges strohgedecktes Haus. (Hof 2 – Heinrich Depner – Geukenhof).
Räber hatte am Stichtage 19. 5.1939 218 Einwohner, davon 103 männlich, 115 weiblich.
1939 betrugen von der gesamten Bodenfläche mit 1.919,20 ha die Anbauarten
mit:
Winterroggen 106,32 ha
Sommerroggen 2,46 ha
Weizen -,48 ha
Hafer 23,33 ha
? – Korn 33,84 ha
Kartoffeln 60,07 ha
Zuckerrüben 17,03 ha
Runkeln 6,56 ha
Roterüben 15,11 ha
? 1,06 ha
Das Ackerland wird mit 274,43 ha angegebenen
Wiesen 56,– ha
Weiden 4,53 ha
Wald 959,39 ha (ohne staatl. Forst)
Staatsforsten, Klosterforst 526,– ha